Frankfurt am Main, 22. August 2014. Wir bedauern sehr, dass ein weiteres Klinikum in dem Verdacht steht, Patientendaten manipuliert zu haben. Gleichzeitig weisen wir darauf hin, dass es sich um Manipulationen der Wartelisten handelt, die Organspende selbst ist davon nicht betroffen. Die Organspende, Organverteilung und Transplantation sind in Deutschland nach dem Transplantationsgesetz (TPG) streng unterteilt. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation ist für den Prozess der Organspende verantwortlich, Eurotransplant für die Verteilung der Organe und die Transplantationszentren für die Aufnahme auf die Warteliste und die Transplantation selbst.
Diese erneute Aufdeckung von Manipulationen aus der Vergangenheit zeigt aber auch, dass die in 2012 verabschiedeten Maßnahmen greifen und die Prüfkommission ihren Aufgaben gewissenhaft nachkommt. Seit 2012 werden die Transplantationszentren fortlaufend von einer unabhängigen Kommission überprüft. Diese Transparenz hilft, zukünftige Fälle zu vermeiden und das Vertrauen in die Kliniken wieder zu stärken.
Wir hoffen, dass diese Manipulationsvorwürfe nicht zu einer erneuten Verunsicherung in der Bevölkerung und damit einem Rückgang der Organspendebereitschaft führen. Wir gehen davon aus, dass die Menschen sehr wohl verstehen, dass die Organspende selbst von diesen Manipulationen nicht betroffen ist und die Patienten auf der Warteliste nach wie vor auf die Spendebereitschaft der Menschen angewiesen sind.
Deshalb appellieren wir unverändert an jeden Einzelnen, sich umfassend über die Organspende zu informieren und dann eine individuelle Entscheidung zu treffen. Die zentrale Aufgabe der DSO ist es, den Wunsch der Verstorbenen, Organe zu spenden, verantwortungsvoll umzusetzen und unseren Beitrag zu leisten, dass die Transplantation der Organe sicher und mit hoher Erfolgsaussicht für den Empfänger verläuft.
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