Jede Spende zählt

Mit ihrer Spende leisten Sie einen großen Beitrag zur Unterstützung der Nierenerkrankten.

Nierenerkrankungen bei Kindern

Hilfreiche Tipps für Eltern und Lehrer

Für Eltern nierenkranker Kinder und Jugendlicher

  • Geben Sie dem Klassenlehrer die Informationen, die er benötigt, um Ihr Kind angemessen zu fördern und zu fordern.
  • Bitten Sie den Lehrer, Ihrem Kind die Integration in die Schulklasse zu erleichtern und zu unterstützen.
  • Geben Sie den Lehrern die Telefonnummer der Dialyse, des Arztes und von Ihnen.
  • Ihr Kind hat einen gesetzlichen Anspruch auf Nachteilsausgleich (§ 126, Sozialgesetzbuch IX).

Ihr Kind braucht Herausforderungen und Erfolge, an denen es wachsen und Selbstvertrauen erlangen kann, ohne überfordert zu werden.

  • Helfen Sie Ihrem Kind bei seiner Zeitplanung. Neben Hausaufgaben und Therapien muss immer noch Zeit zum Ausruhen und Spielen übrig bleiben.
  • Ihr Kind hat aufgrund der Erkrankung eine verringerte Aufmerksamkeit. Achten Sie auf großzügige Pausen.
  • Sprechen Sie mit anderen betroffenen Eltern über deren Erfahrung und Lösungen. Vieles davon lässt sich sicher übernehmen.
  • Halten Sie regelmäßigen Kontakt zu den Lehrkräften, so dass Sie „vertraute, kurze Wege“ gehen können.
  • Wenden Sie sich an den psychosozialen Dienst der Kinderzentren oder Schulen, wenn Sie unsicher sind oder Ihr Kind besonders verschlossen oder besonders aggressiv reagiert.
  • Schließen Sie sich einem Selbsthilfeverein für Eltern und Kinder an, er bietet Hilfe und kennt sich mit den Belastungen der Kinder und Jugendlichen gut aus.

Nierenkranke Kinder haben Nachteile durch die Erkrankung. Sie können sich mit den Lehrern über sogenannte Nachteilsausgleiche beraten (für allgemeinbildende Schulen).

  • Die Dauer der schriftlichen Arbeiten können verkürzt werden oder mit kurzen Erholungspausen versehen werden.
  • Besprechen Sie mit den Lehrern die Menge der Hausaufgaben. Hier können Sie eine Reduktion erzielen.
  • Erklären Sie dem Lehrer auch, dass das Kind während der Therapien psychisch und physich sehr belastet ist.
  • Schulsport ist für alle Kinder gesund. Auch chronisch kranke Kinder und Jugendliche sollten am Schulsport teilnehmen können.
  • Zur Einschätzung sollten Sie Ihr Kind regelmäßig einem Jugendsportmediziner oder dem Nephrologen vorstellen, der das individuelle Profil für Ihr Kind zu Beginn eines Schuljahres erstellen kann. Die Leistungen des Kindes könnten – wie in den Regelungen zum Nachteilsausgleich beschrieben – bewertet werden.

Für Lehrer nierenkranker Kinder und Jugendlicher

  • Eine chronische Niereninsuffizienz ist nicht heilbar. Sie führt über kurz oder lang zur Dialyse oder zur Transplantation.
  • Bei chronisch kranken Kindern können unvorhergesehene Notfälle eintreten. Lassen Sie sich von den Eltern eine Notfallnummer (behandelnder Nephrologe/Hausarzt) geben.
  • Bitten Sie die Eltern und das Kind /den Jugendlichen darum, das Kollegium über die Erkrankung informieren zu dürfen.
  • Die Leistungsfähigkeit aller niereninsuffizienter Kinder und Jugendlicher ist vermindert, die Belastbarkeit herabgesetzt. Sie ermüden schneller und können sich weniger lang konzentrieren wie gleichaltrige Mitschüler. Daher gibt es einen Anspruch auf Nachteilsausgleich (§ 126, Sozialgesetzbuch IX).

Sportunterricht ist wünschenswert und mit bestimmten Einschränkungen oft möglich.

  • Bitten Sie die Eltern, das Kind einem Kinder und Jugendsportmediziner vorzustellen. Sie erhalten so klare Informationen über seine Leistungsfähigkeit. Sport an Therapietagen ist ungünstiger als an therapiefreien Tagen. Bei Dialysepflicht müssen die Gefäßzugänge bekannt sein.
  • Die Kinder und Jugendlichen müssen eine bestimmte, strenge Diät einhalten und auf die Trinkmenge achten (bei Dialyse sehr wenig, nach Transplantation viel). Ebenso müssen eine Reihe von Medikamenten eingenommen werden. Bitte unterstützen Sie das Kind, wenn es während des Unterrichts Getränke oder Medikation zu sich nehmen muss.

Für das nierenkranke Kind sind die soziale Akzeptanz und Integration in die Schulklasse von besonderer Bedeutung. Hierbei können Sie einen großen und überaus wichtigen Beitrag leisten:

  • Wenn die Eltern und das Kind einverstanden sind, sollten die Mitschüler in sachlicher Art und Weise über die Erkrankung aufgeklärt werden.
  • Die Teilnahme an Ausflügen ist möglich und wichtig für das Kind und seine soziale Integration. Zeigen Sie dem Kind, dass Sie es gerne mitnehmen. n Machmal verpassen die Kinder Unterricht, da sie 3-mal pro Woche einige Stunden zur Dialyse oder öfter zur Transplantationsnachsorge müssen. Sie haben viel weniger Freizeit und Kontaktmöglichkeiten als andere Schüler. Vielleicht können Sie das Kind ein wenig beim „netzwerken“ unterstützen.
  • Bei längerem Krankenhausaufenthalt können die Eltern für das Kind Zusatz- oder danach Hausunterricht beantragen. Zuständig ist hier das Schulamt