Dialyseverfahren
Dialyseverfahren sind die gängigen Behandlungsverfahren einer endgültigen chronischen Nierenerkrankung einer sog. terminalen Niereninsuffizienz. Dabei wird zwischen Verfahren unterschieden, bei denen das Blut außerhalb des Körpers gereinigt wird (Verfahren wie z.B. die Hämodialyse) und Verfahren, bei denen das Blut innerhalb des Körpers gereinigt wird (z.B. die Peritoneal- bzw. Bauchfelldialyse (PD). Diese beiden Verfahren sind die grundsätzlichen Optionen, wenn es um eine maschinelle Blutreinigung geht, daneben gibt es noch verschiedene Unterarten (z.B. Heimhämodialyse). Welches Verfahren dann gewählt wird, hängt von vielen Faktoren ab, die in Kapitel 3 dargestellt werden.
Hämodialyse
Hämodialyse bezeichnet ein Nierenersatzverfahren, oft wird sie im allgemeinen Sprachgebrauch Blutwäsche genannt. Dabei wird das Blut des Patienten über einen Filter gereinigt (in dem sich die oben genannte „halbdurchlässige Membran“ befindet). Das Verfahren ist in der Lage kontrolliert Flüssigkeit zu entfernen und dem Körper verschiedene harnpflichtige Substanzen sowie Blutsalze (Elektrolyte) zu entziehen, auch wird über die Behandlung ein Ausgleich der Übersäuerung erreicht, die bei Nierenerkrankungen auftritt. Im Rahmen des Verfahrens ist es möglich, dem Patienten gezielt Substanzen zuzuführen oder Medikamente zu verabreichen. Das Verfahren ist sehr sicher und seit vielen Jahren in Deutschland fest etabliert.
Die Hämodialyse findet in Deutschland meist als Zentrumsdialyse statt. Das bedeutet, dass der Patient in sein Dialysezentrum fährt bzw. gefahren wird und dort die Behandlung durchführt. Diese Option wird von den meisten Dialysepatienten gewählt. Dialysezentren oder Dialysepraxen gibt es in fast jeder Stadt oder größerem Ort.
Es gibt auch die Möglichkeit, die Dialyse zu Hause durchzuführen. Dazu sind jedoch einige Grundvoraussetzungen notwendig. Der Patient muss in der Lage sein, die Dialysemaschine und das Verfahren zu verstehen und auch eine Schulung für mehrere Monate durchführen, er führt das Verfahren selbst durch. Auch muss eine Betreuungsperson (z.B. Partnerin oder Partner) zu Hause sein, damit bei Routineverrichtungen und im Notfall geholfen werden kann oder auch die Rettung verständigt werden kann. Die Wohnsituation muss so gestaltet sein, dass im Haus Wasseranschlüsse für die Dialyse angebracht werden können und ein Raum zur Durchführung der Behandlung vorhanden ist.
Peritonealdialyse
Das Verfahren Bauchfelldialyse (CAPD) wirkt für Patienten oft befremdlich. Über einen Schlauch (Katheter) in der Bauchdecke wird eine spezielle Flüssigkeit in den Bauchraum gefüllt. Dort wirkt die den Darm überziehende Haut (Peritoneum) als Filter (als die oben genannte „Membran“) und eine Blutreinigung erfolgt dann über die feinen Blutgefäße, die die Darmhaut durchziehen. Anders als die bereits erwähnte Hämodialyse wird diese Form der Blutreinigung bzw. des Nierenersatzes überwiegend zu Hause von den Patienten selbst durchgeführt. Hierzu sind mehrmals täglich Beutelwechsel durch den Patienten notwendig (dabei wird verbrauchte Flüssigkeit aus dem Bauchraum abgelassen und neue Flüssigkeit zugeführt). Bei der CCPD wird der Ein- und Auslauf mittels eines sog. Cyclers elektronisch gesteuert. Dieses Verfahren wird hauptsächlich über Nacht angewendet und eignet sich vor allem für Berufstätige. Einen Durchbruch der Bauchfell-Verfahren gab es Anfang der 80er Jahre mit der Einführung von sicheren und verträglichen Bauchkathetern. Zahlenmäßig ist das Verfahren in Deutschland weniger verbreitet als die Hämodialyse. Qualitativ ist das Verfahren aber sehr gut.
Häufig gestellte Fragen und Antworten
Diese Fragen beschäftigen viele Betroffene. Lesen Sie hier.