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Prävention und Früherkennung

Rechtzeitige Prävention hilft die Lebensqualität lange zu behalten

Was ist Prävention

Als Prävention bezeichnet man die Vermeidung von Krankheiten, die Eindämmung der Verbreitung der Krankheit und die Verringerung ihrer Auswirkungen. Bei der primären Prävention möchte man der Entstehung von Erkrankungen vorbeugen.

Die sekundäre Prävention ist auf die Früherkennung von Krankheiten gerichtet. Erkrankungen sollen zu einem möglichst frühen Zeitpunkt erkannt werden, um so eine frühzeitige Therapie einleiten zu können.

Bei der tertiären Prävention soll durch geeignete Maßnahmen der Krankheitsverlauf verzögert werden. Wer seine Lebensweise früh auf die Erkrankung einstellt, kann die möglicherweise erforderliche Dialysepflicht bzw. die Nierentransplantation hinauszögern oder vermeiden. Nierenerkrankungen bringen oft lange Zeit keine Beschwerden mit sich. Oftmals findet die Diagnose einer Nierenerkrankung erst sehr spät, manchmal erst kurz vor einem vollständigen Nierenversagen statt. Eigenverantwortliches Handeln hilft Ihnen, Maßnahmen zur Verzögerung der Erkrankung zu ergreifen.

Rechtzeige Diagnose einer nachlassenden Nierenfunktion ist extrem wichtig, um rechtzeitig eine Therapie einzuleiten mit dem Ziel eine gute Lebensqualität zu behalten.

Wie kann ich einer chronischen Nierenerkrankung vorbeugen?

Hauptursachen für ein Nierenleiden sind langjähriger Diabetes und Bluthochdruck. Um diesen Erkrankungen vorzubeugen, ist der beste Schutz:

  • optimale Einstellung des Blutdrucks
  • ein gesunder Lebensstil
  • regelmäßige Bewegung,
  • gesunde, ausgewogene Ernährung,
  • Gewicht im Normalbereich,
  • Verzicht auf Rauchen
  • und wenig Alkohol
  • regelmäßige Einnahme verordneter Medikamente

Nutzen sie hierzu als gesunde Person 7 einfache Präventionsmaßnahmen:

1. Seien Sie fit und aktiv
Regelmäßige Bewegung und tägliche körperliche Aktivität tragen dazu bei, dass der Blutdruck und Blutzucker im Normbereich bleiben, was wiederum das Risiko, an Diabetes oder Bluthochdruck zu erkranken, senkt. Infolgedessen ist auch die Gefahr, jemals von einer chronischen Nierenerkrankung betroffen zu sein, verringert.

2. Ernähren Sie sich gesund
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse ist wichtig. Essen Sie weniger Fertiggerichte und Fleisch. Reduzieren Sie den Anteil von Zucker und Fett in ihrer Ernährung. Wenn Sie über 40 Jahre alt sind, hilft eine verringerte Aufnahme von Salz, Bluthochdruck und Nierensteinen vorzubeugen.

3. Achten Sie auf ihr Gewicht
Halten Sie ihr Gewicht aufrecht im Einklang mit gesunder Ernährung und regelmäßiger körperlicher Aktivität. Dies hilft Diabetes, Herzkrankheiten und anderen mit chronischen Nierenerkrankungen assoziierten Problematiken vorzubeugen.

4. Hören Sie auf, zu rauchen
Rauchen begünstigt die Entwicklung von Arteriosklerose. Die entstehenden Ablagerungen in den Gefäßen verringern den Blutzufluss zu den Nieren, was wiederum ihre Funktionsfähigkeit einschränkt.

5. Vermeiden Sie die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln
Vermeiden sie den übermäßigen Gebrauch von rezeptfreien Schmerzmitteln. Allgemein weit verbreitete Medikamente wie nichtsteroidale Antiphlogistika (z.B. Ibuprofen) verursachen bei regelmäßiger Einnahme Nierenschäden und Nierenversagen. Fragen Sie Ihren Arzt nach geeigneteren Möglichkeiten ihre Schmerzen unter Kontrolle zu bringen, ohne dabei Ihre Nieren zu gefährden.

6. Trinken Sie viel Wasser
Man sollte täglich ausreichend Wasser (ca. 1,5-3 Liter am Tag, je nach Witterung) zu sich nehmen. Das hilft den Urin zu verdünnen, Abfallstoffe auszuscheiden und beugt Nierensteinen vor.

7. Eine jährliche Nierenuntersuchung
Eine gute, aber leider nur selten genutzte Möglichkeit zur Früherkennung und Prävention von Nierenerkrankungen, ist eine regelmäßige Nierenuntersuchung. Ein jährlicher Check-up ist für Risikopatienten, also Personen, die an Diabetes, Bluthochdruck oder Übergewicht leiden bzw. bei denen bereits Nierenerkrankungen in der Familie bekannt sind, ein Muss. Auch wenn Sie über 40 Jahre alt sind und Ihnen Ihre Nieren wichtig sind, sollten sich auf eine jährliche Vorsorgeuntersuchung nicht verzichten. Einfache Methoden zur Früherkennung umfassen eine jährliche Blutdruckmessung, eine Urinuntersuchung und die Ermittlung des Kreatininwertes im Blut.

Was ist gesundheitsbezogene Lebensqualität?

Gesundheitsbezogene Lebensqualität umfasst das subjektive Wohlbefinden in verschiedenen Lebensbereichen. Meist werden körperliche, psychologische, soziale, familiäre und arbeitsbezogene Faktoren berücksichtigt.

• Für einen gesunden Menschen ist das körperliche Wohlbefinden die Normalität.

• Die meisten Krankheiten schränken die Lebensqualität mehr oder weniger stark ein, so auch bei chronischen Nierenerkrankungen (insbesondere an der Dialyse)

Paradigmenwechsel in der Medizin:
Mediziner und Patienten bewerten nicht nur die Anzahl der Lebensjahre, die durch medizinische Maßnahmen gewonnen werden können, sondern vor allem die Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität

• Da das Empfinden von Einschränkungen sehr subjektiv ist, werden dafür aus verschiedenen Fragebögen (z.B. SF36) möglichst objektive Werte ermittelt.

Wie findet eine Früherkennung statt?

Wo findet eine Früherkennung üblicherweise statt?

• Hausarzt/Internist – Früherkennung durch einfache, kostengünstige Tests (Blut, Urin) im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen. Leitlinien für Hausärzte legen fest, ab wann ein Nephrologe eingebunden werden sollte.

• Ein chronisches Nierenversagen weist meist keine Symptome auf und ist oft schmerzfrei. – wird deshalb -leider- oft zu spät erkannt

Seltene Nierenerkrankungen: das Risiko einer späten, verpassten oder falschen Diagnose und einer verzögerten Überweisung an Expertenzentren.

Die Nierenfunktion wird in 5 Stadien eingeteilt. Je höher das Stadium, desto schlechter ist die Nierenfunktion. Wir unterscheiden die Stadien G1 – G5 wobei das Stadium G3 noch in G3a und G3b unterteilt wird.

Die Stadien richten sich nach der GFR (Glomerulären Filtrationsrate). Da eine gesunde Niere in etwa eine GFR von 100ml/min hat kann man die Werte einem Prozentwert in etwa gleichsetzen. Bei beispielsweise einer GFR von 25 ml/min haben also beide Nieren zusammen eine Funktion von 25% eines gesunden Menschen.

Im Stadium G5 kommt es schrittweise zum Ausfall der Nieren und eine Nierenersatztherapie (Dialyse oder Transplantation) wird erforderlich.

Hilfreiche Materialen

Nierenerkrankungen erkennen – Verlauf verzögern. Siehe unsere Broschüre

Leitline „Versorgung von Patienten mit chronischer nicht-dialysepflichtiger Nierenerkrankung in der Hausarztpraxis“, mehr lesen

Ansprechpartner: Uwe Korst